Katzen würden Blumenerde kaufen, denn nirgendwo sonst lässt sich das Geschäft so angenehm verrichten wie in einem gut gepflegten, bestenfalls täglich geharktem und trockenem Blumenbeet. Alternativ ginge sicher auch Sand, denn auch Sandkästen sind sehr beliebt. Beides ist wenig praktikabel. Und so entstand die Katzenstreu.
Bentonit-Katzenstreu
Es gibt noch einige andere mineralische Katzenstreusorten, doch die handelsüblichen sind aus Bentonit. Es heißt tatsächlich Bentonit und nicht Betonit. Mit Beton hat diese Katzenstreu nicht das Geringste zu tun, denn sie besteht aus Tonmaterialien. Sie ist somit aus Naturmaterialien, kann aber nur über den Restmüll entsorgt werden, weil sie nicht verrottet.
Die Qualitätsunterschiede sind enorm. Es gibt sie in staubarm bis stark staubend und mit Zitronen- Babypuder- und anderem Duft. Die Duftstoffe hat die Industrie für die Katzenhalter erfunden. Die Katzen profitieren ganz sicher nicht von den vielen Geruchssorten – im Gegenteil.
Außerdem ist sie in klumpend und nicht klumpend erhältlich. Klumpstreu ist hygienischer, weil sich die Katzentoilette so sehr viel einfacher säubern lässt. Gleichzeitig ist sie aber auch deutlich schwerer als die nicht klumpende Streu. Selbst zwischen den Klumpstreus gibt es Unterschiede. Einige sind gut zu handhaben, andere kleben wie Lehm am Rand der Katzentoilette. Je nach Abbaugebiet, hat Bentonit eine andere Farbe.
Bentonit-Katzenstreu ist umstritten. Immer noch geistern Gerüchte um sie, dass sie stark gesundheitsgefährdend sei und sogar Arsen enthalten soll. Letzteres konnte bisher in keiner einzigen mir bekannten Analyse nachgewiesen werden. Auch zur Gesundheitsgefährdung gibt es bisher keine Untersuchungen, die dies bestätigen. Immer wieder wird auf eine „Studie“ verwiesen, die keine Studie, sondern ein alter Erfahrungsbericht einer Katzenzüchterin ist, deren Würfe nach und nach starben. Sie macht dafür die Katzenstreu verantwortlich, doch dieser Verdacht ist nicht nachgewiesen worden und mehr als fragwürdig.
Fakt ist jedoch, dass es unter den Bentonit-Streuarten welche gibt, die stark stauben. Es ist deshalb sicher nicht auszuschließen, dass diese Streu bei Katzen mit der Veranlagung zu Atemwegserkrankungen diese begünstigen. Gefährdet sind vor allem Katzen, die Hauben-Toiletten besitzen und nach ihrem Geschäft viel scharren. Wer eine Katze mit chronischem Katzenschnupfen, felinem Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen hat, sollte immer staubarme Katzenstreu bevorzugen.
Bei kleinen Kätzchen und Katzen, die aus Gesundheits- oder Verhaltensgründen Streu fressen, darf keine Klumpstreu verwendet werden. Speichel und Magensäfte führen ebenfalls zur Verklumpung und können – wenn sie nicht schon den Magen blockieren – zum Darmverschluss führen.
Silikat-Katzenstreu
Silikat-Streu besteht aus Salzen und ist entgegen der Meinung vieler nicht giftig. Ihm werden aber gern Zusätze beigemischt, wie zum Beispiel Farbstoffe. Hier ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Streusorte aus der EU stammt, denn hier gibt es gesetzliche Bestimmungen, die diese giftigen Stoffe verbieten.
Es gibt die Katzenstreu aus Silikat in verschiedenen Formen. Der Split hat Kanten, die für Katzenpfötchen unangenehm und sogar scharfkantig sein können. Die Kügelchen dagegen rollen schnell davon und sind schließlich in der gesamten Umgebung der Katzentoilette zu finden.
Der Vorteil dieser Streu ist das geringe Gewicht. Auch die Geruchsbelästigung ist eher gering, wobei das von den einzelnen Sorten abhängt. Allerdings sehen die meisten Streusorten schon nach wenigen Tagen unappetitlich aus, denn da sie nicht klumpen, lässt sich nur der Kot gut entfernen. Die mit Urin vollgesaugten Körner verfärben sich gelb.
Pflanzliche Katzenstreu
Ich glaube, der Katzenstreu „Cats Best Öko Plus“ ist es zu verdanken, dass das Thema Nachhaltigkeit auch in der Katzenhaltung angekommen ist. Pflanzenstreu ist kompostierbar und lässt sich über den Bioabfall entsorgen. Es gibt sie in Pelletform, aus grobem Material sowie in fast mehliger Konsistenz.
Auch Pflanzenstreu ist klumpend, wenn auch nicht so gut zu reinigen wie eine gute Klumpstreu aus Bentonit.Sie wird aus Mais- und anderen Pflanzenfasern hergestellt und hat ein sehr geringes Gewicht. Deshalb fliegt sie beim Scharren gern mal über den Toilettenrand oder bleibt im Fell hängen und wird so durch die Wohnung getragen.
Auch wenn sie als staubarm angepriesen werden, ist es bei vielen Streuarten so, dass sie umso mehr stauben, je länger sie benutzt werden. Am staubärmsten ist die Streu in Pelletform, welche aber für Katzenpfoten eher unangenehm ist, doch auch bei ihr zerfallen nach einiger Zeit die Pellets und werden zu staubigem Mehl.
Ich würde den Beitrag gerne ergänzen.
Silikat-Katzenstreu
„Hier ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Streusorte aus der EU stammt, denn hier gibt es gesetzliche Bestimmungen, die diese giftigen Stoffe verbieten.“
Es gibt keine Silikat Hersteller in Europa. Die Silikate kommen ausschließlich aus Asien. Das Endprodukt ist biologisch abbaubar, die Herstellung ist allerdings stark umweltverschmutzend. So sehr, dass man es nicht in der EU produzieren kann. Anhand der Verpackung kann man es nicht erkennen.
Die alternative aus Deutschland ist Tobermorit! Andere natürlichen alternativen wären: Alganit, Zelolith, Sepiolith.
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Dem pflanzlichen Katzenstreu werden auch Mittel hinzugesetzt. Wie zum Beispiel „Guarkernmehl“, diese gepressten Pflanzenfasern klumpen nicht von alleine. Die Grundstoffe verhalten sich eigentlich ganz anders, Sie quellen auf und gehen auseinander. Wie in der Lebensmittelindustrie wird dort viel getrickst. Guarkernmehl kann zum Beispiel auch bei Bio-Lebensmitteln eingesetzt werden. Guarkernmehl kann allerdings bei empfindlichen Personen zu allergischen Symptomen führen.
Hallo,
vielen Dank für die interessante Ergänzung. 🙂
Viele Grüße
Manuela