Katze gefunden – was tun?

Plötzlich sitzt sie da – zerzaust und hungrig. Wenn einem eine Katze zuläuft, fühlt sich manch einer auserwählt. Das arme Tier scheint ausgesetzt und darf für immer bleiben. Doch darf eine gefundene Katze einfach behalten werden?

Katze gefunden

Gar nicht so selten kommt es vor, dass eine fremde Katze vor der eigenen Tür sitzt und miauend um Einlass bittet. Nimmt sie noch dazu das angebotene Futter dankbar an, sind viele schon der Meinung, das Tier wäre ausgehungert. Kein Zweifel: Die arme Katze wurde ausgesetzt. Dass sich diese möglicherweise nur verlaufen hat, zu denen gehört, die immer Hunger haben und bereits vermisst wird, blenden viele scheinbar aus.

Gefundene Katze behalten? Nicht einfach erlaubt!

Als Finder eines Tieres hat man Pflichten. Zunächst muss das Tier gemeldet werden – beim zuständigen Ordnungsamt. Am besten auch gleich beim örtlichen Tierheim und bei der Polizei, denn nicht immer tauschen sich die verantwortlichen Stellen ausreichend aus.

Ohne offizielle Meldung gilt das Behalten eines Fundtieres als Fundtierunterschlagung. In dieser Sache unterscheidet sich eine Katze nicht von Fundsachen.

Natürlich ist es auch möglich, die Katze bei einer entsprechenden Stelle abzugeben. In der Regel ist das zuständige Tierheim für die Aufnahme von Fundtieren benannt worden. In einigen Kommunen nimmt auch das Ordnungsamt auf, bzw. der Bauhof oder Pflegestellen.

Die Sache mit den Eigentumsrechten

Als wäre es ein Handy oder ein Fahrrad, hat auch der Eigentümer einer Katze noch sechs Monate Anspruch auf sein Tier. Er muss allerdings auf Anforderung die Auslagen für die Tierversorgung übernehmen. Dazu gehören Futter-, Tierarzt- und sonstige Kosten.

Etwas anderes ist es bei herrenlosen Tieren, die offensichtlich ausgesetzt wurden. Zum Beispiel, wenn eine Katze in einer Kiste mit Abschiedsbrief vor ein Tierheim gestellt wurde. In diesem Fall verliert der Eigentümer seine Ansprüche. Überlegt er es sich anders und möchte seine Katze nach ein paar Tagen wieder haben, muss diese ihm nicht herausgegeben werden.

Wichtig! Katze auf Markierungen untersuchen!

Einige Katzen sind glücklicherweise markiert. Das muss jetzt nicht unbedingt ein Halsband mit Besitzerdaten sein. Üblich war bisher die Kennzeichnung durch eine Tätowierung in den Ohren der Katze. Inzwischen hat sich der Mikrochip durchgesetzt.

Jeder, der eine Katze gefunden hat, sollte diese deshalb auf eine eventuell vorhandene Kennzeichnung untersuchen lassen. Nach einer Tätowierung kann jeder selbst schauen. Für das Lesen eines Mikrochips ist ein Lesegerät nötig, das in der Regel nur Tierärzte und Tierheime haben.

Ob gekennzeichnet oder nicht – meldet die Katze immer bei Tasso, dem größten Haustierregister. Außerdem solltet ihr immer in der Nachbarschaft herumfragen und Zettel aufhängen. Manch einer hält eine Katze, von dem ihr es vielleicht gar nicht erwartet hättet. Auch Kleinanzeigenmärkte und relevante Facebookgruppen können beim Auffinden des Eigentümers behilflich sein.

Die Party nach 6 Monaten

Eine offizielle Meldung vorausgesetzt, könnt ihr nach sechs Monaten aufatmen. Taucht der ehemalige Eigentümer der Katze nach dieser Frist auf, braucht ihr keine Angst mehr haben. Er müsste rechtliche Schritte einleiten und auf diesem Weg versuchen, sein Tier zurückzubekommen. Das machen aber nur die wenigsten – für eine Katze kaum jemand. Es ist deshalb ein Tag, den sich viele dick im Kalender markieren, denn jetzt gehört sie 100% zur Familie – fest und für immer.

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