Sie gehören zu jeder Katze und sind in letzter Zeit großes Thema in Sachen Qualzucht – die Schnurrhaare. Doch wozu sind sie eigentlich da und wie funktionieren sie?
Schnurrhaare, Tasthaare, Vibrissen – Wissenswertes
Schnurrhaare bestehen, wie andere Harre auch, aus Horn bzw. Keratin und haben keine Nerven. Bricht eines ab, verursacht es keine Schmerzen.
Die Besonderheit der Schnurrhaare liegt in der Wurzel. Bewegt sich ein Schnurrhaar, zieht sich diese bis an das Wurzelende hindurch. Dort überträgt sich diese als Vibration in das Blut des Follikels. Das wiederum wird von den sehr empfindlichen Nervenenden wahrgenommen und durch sie an das Gehirn weitergeleitet.
Funktion der Schnurrhaare
Der Begriff Tasthaare beschreibt ganz gut die Funktion der Schnurrhaare. Sie nehmen kleinste Luftbewegungen wahr und sind aus gutem Grund länger als der Katzenkopf breit ist. So spüren Katzen, wie breit ein Durchgang ist, auch in der Dunkelheit. Bei Beutetieren ist es ähnlich. Hier helfen die Schnurrhaare in der Dunkelheit dabei, die Größe und Position einzuschätzen, um einen Biss richtig anzusetzen.
Die Schnurrhaare sollen den Katzen auch zur Kommunikation dienen. Es wird auch behauptet, man könne an ihnen die Stimmung einer Katze erkennen. Das halte ich persönlich für stark übertrieben. Eine Katze zeigt ihre Stimmung deutlich mit ihrer Körpersprache. Die Vibrissen verändern ihre Position minimal im Zusammenhang mit der Gesichtsmimik. Dass traurige Katzen sie hinunter hängen lassen, ängstliche sie anlegen und neugierige sie nach vorne richten, ist jedoch etwas weit hergeholt.
Da aber in den Follikeln auch Muskeln sind, kann eine Katze ihre Schnurrhaare durchaus bewusst bewegen. Das tut sie aber weniger, um ihre Stimmung auszudrücken, sondern als Reaktion auf direkte Reize, z.B. Beute oder Bedrohung.