Wie ihr Trockenfutter-Junkies auf Feuchtfutter umstellt

Es gibt Katzen, die wollen nur ihr Trockenfutter und strafen alle anderen Futtermittel mit Verachtung und Futterverweigerung. Wie ich solche Katzen vom nötigen Futterwechsel überzeuge, erkläre ich euch hier.

Umstellung Trockenfutter Katze

Das Problem mit der Futterumstellung

Wenn Katzen etwas nicht fressen wollen, sitzen sie am längeren Hebel. Sie verweigern einfach das Futter und wir sitzen in Panik daneben und malen uns aus, wie unsere Katzen nun an hepatischer Lipidose sterben. Und bevor das passiert, bekommen sie doch wieder das ungesunde Trockenfutter.

Doch warum machen Katzen das, wenn doch gesundes Futter eigentlich auch viel besser schmecken müsste?

Katzen sind Gewohnheitstiere. Die wenigsten brauchen den ständigen Futterwechsel. Die einen Katzen würden jeden Tag Mäuse fressen, die anderen jeden Tag das gewohnte Trockenfutter, weil sie es einfach kennen. Der Geruch ist jeden Tag gleich, der Geschmack ist jeden Tag gleich und auf plötzliche Veränderungen im Futternapf wird mit Entsetzen reagiert.

Es wird immer behauptet, dass der Grundstein hierfür im Jungkatzenalter gelegt wird. Was früher, in den wichtigen sozialen Phasen, gefüttert wurde, bleibt für immer das bevorzugte Futter. Ich habe andere Erfahrung gemacht, sodass ich denke, dass es mehr vom Charakter als von der Aufzucht abhängt. Es gibt Katzen, denen man drei Tage lang das gleiche Futter gibt und die danach nichts anderes mehr anrühren.

Auch die Inhaltsstoffe machen einen Wechsel nicht leicht. Die meisten Trockenfutter sind eiweißarm bzw. enthalten statt hochwertigem tierischen Eiweißes größtenteils Innereien und vor allem pflanzliches Eiweißstoffe wie z.B. Sojaeiweiß. Nicht selten werden auch geschmacksverstärkende Zutaten beigegeben. Außerdem werden die Trofu-Bröckchen am Ende der Herstellung oft mit Fett besprüht. Das schmeckt alles anders und riecht anders als es bei einem hochwertigen Futter der Fall ist. Allein der Geruch von tierischem Eiweiß kann bei Katzen Ekel auslösen, wenn sie ihn lange nicht gerochen haben.

Die Umstellung von Trockenfutter auf hochwertiges Feuchtfutter ist ungleich schwerer als die Umstellung von minderwertigem auf hochwertiges Feuchtfutter.

5 Tricks, die helfen können

Futter nicht zu warm anbieten

Beutewarm mögen Katzen ihr Futter am liebsten. Kranke Katzen, bei denen Hungergefühl, Geruchs- und Geschmackssinn in Mitleidenschaft gezogen werden, lassen sich oft mit noch wärmerem, leicht dampfendem Futter zum Fressen animieren. Das funktioniert aber nur, wenn die Katzen dieses Futter auch mögen. Beim Futterwechsel ist dies eher kontraproduktiv. Besser ist es, wenn das Futter eher kühl ist, damit die Geruchsentwicklung weniger stark ist. Maximal Zimmertemperatur, besser noch etwas kühler, wenn die Katze nicht empfindlich auf kühles Futter reagiert.

Hühnerbrühe oder Thunfisch als Überdecker

Viele Halter haben gute Erfahrung damit gemacht, das Futter unter dem Deckmantel der selbstgemachten Hühnerbrühe umzustellen. Oder sie haben etwas Thunfischsaft daruntergemischt. Ihre Katzen mochten dies so gerne, dass es ihnen egal wurde, dass das Futter darin sich änderte. Das klappt manchmal tatsächlich, doch hier ist Vorsicht angesagt. Denn tut sich eine Katze schon so schwer mit der Umstellung und bekommt dann auch noch über einen längeren Zeitraum Thunfischsaft, Hühnchen oder Ähnliches, wird sie womöglich mit Empörung reagieren, wenn es diese irgendwann nicht mehr gibt. Man sollte es sich deshalb genau überlegen und es dann auch langsam, aber stetig wieder reduzieren.

Trockenfutter minimal anfeuchten

Und minimal meine ich wirklich minimal. Zuerst füllt ihr einen Hauch warmes Wasser in den Futternapf und verteilt das Trockenfutter darauf. Achtet unbedingt darauf, dass nun nicht das gesamte Futter feucht wird. Maximal ein Drittel eines Futterbrockens sollte etwas Wasser aufsaugen, besser noch weniger. Der Rest muss trocken bleiben. Wenn Wasser und Futter abgekühlt sind, schüttet ihr vorhandenes Restwasser ab und gebt das Trockenfutter eurer Katze. Nimmt die Katze das so an, mische ich nach ein paar Tagen nur eine Messerspitze des neuen Futters in das Wasser und löse es darin richtig auf. Und so kann langsam gesteigert werden.

Futter klauen lassen

Manche Katzen fressen durchaus auch andere Dinge als ihr Trockenfutter und rühren es nur nicht an, wenn es sich in ihrem Napf befindet. Eure Katze steht hungrig neben euch, wenn ihr in der Küche Essen zubereitet? Dann versucht mal, ein paar leckere Stückchen fallen zu lassen und mittendrin auch ein kleines Häppchen des neuen Katzenfutters.

Homöopathie gegen Übelkeit

Ich habe bei einer Katze, die sich sehr vor dem neuen Futter geekelt hat, gute Erfahrung mit Lycopodium clavatum D30 gemacht. Lycopodium unterstützt außerdem auch ein bisschen bei Verdauungsproblemen aufgrund des Futterwechsels. Fragt einfach euren Tierheilpraktiker – wenn ihr einen habt – ob die Gabe von Lycopodium bei eurer Katze sinnvoll ist. Von ihm erhaltet ihr sicher noch weitere Tipps, die euch beim Futterwechsel unterstützen.

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