Schutzkragen für Katzen und ihre Alternativen

Aus aktuellem Anlass habe ich mich mit Halskragen für Katzen und den möglichen Alternativen zu den Kunststofftrichtern vom Tierarzt beschäftigt. Die harten Plastikkragen vom Tierarzt werden von vielen verteufelt und sind für unsere Katzen in der Tat unangenehm. Doch gibt es DIE Alternative?

Katzentrichter Schutzkragen

Halskrause aus Kunststoff

Die Kunststofftrichter sind jahrelang in der OP-Nachsorge üblich gewesen. Dank ihnen sind die Katzen so eingeschränkt, dass sie nicht an OP-Wunden, Verletzungen oder Leckstellen gelangen. Es gibt sie in zwei Varianten. Früher wurden die milchigen, undurchsichtigen Trichter am meisten genutzt. Sie waren etwas flexibler als die neueren Modelle, die dafür aber durchsichtig sind.

Vorteile

Die Kunststofftrichter sind sehr stabil und zumindest für Katzen kaum kaputt zu bekommen (bei Hunden sieht es etwas anders aus). Ein weiterer Vorteil ist die Abwaschbarkeit.

Nachteile

Vor allem die Geräusche sind für ängstliche und schreckhafte Katzen schwer zu ertragen und können dazu führen, dass die Katze in eine Apathie verfällt, weil sie sich nicht mehr traut, sich zu bewegen. Rennen Katzen mit Schwung gegen Hindernisse werden sie durch den Aufprall nach hinten geworfen.

Mondkragen / ProCollar / Flamingo

Beim Mondkragen handelt es sich um einen aufblasbaren Halskragen, der wie ein Ring um den Hals der Katze liegt. Der Original-Mondkragen ist nicht mehr in Katzengröße erhältlich.
Die Alternative ist ProCollar, der nahezu identisch ist. Noch günstiger, wenn auch weniger bekannt sind die Kragen der Firma FLAMINGO.

Vorteile

Sicht, Hörsinn und Bewegungsfreiheit werden bei diesem OP-Schutz kaum eingeschränkt, was der größte Vorteil gegenüber Plastiktrichtern ist.
Außerdem macht dieser Kragen keine Geräusche wie die Hartplastikmodelle.

Nachteile

Alle haben sie gemeinsam, dass sie anfangs etwas nach Gummi riechen. Das ist aber normal und verfliegt größtenteils nach einigen Stunden des Lüftens.
Das Liegen mit dickem Ring um den Hals ist alles andere als einfach. Das ist auch nachvollziehbar, denn sobald die Katze den Kopf ablegt, erhöht sich der Druck auf dem Hals. Hier muss die Katze erst die richtige Liegeposition finden, was nicht allen gleich gut gelingt.
Der aufblasbare Katzenkragen schränkt die Katze zwar in der Bewegung ein, schützt aber nicht alle Körperbereiche gleich gut. Hals und Rumpf sind ganz gut geschützt. An Vorderpfoten und Hinterteil kommen die erfinderischen Katzen unter Umständen doch ran.

ComfyOne / Tepaw

Ein „Zwischending“ zwischen Mondkragen und Kunststofftrichter stellt das Comfy Cone dar, das nichts anderes als eine weiche Halskrause ist. Der Tepaw-Kragen ähnelt dagegen eher dem Mondkragen als dem Trichter, ist aber dünner.

Vorteile

Vorteil beider Modelle ist das weiche und flexible Material. Stoßen Katzen damit irgendwo gegen, werden sie nicht mit der gleichen Wucht nach hinten geworfen wie bei den Kunststofftrichtern. Auch die scheppernden Geräusche fehlen hier. Auch das Schlafen ist angenehmer als bei Mondkragen & Co. Beim Comfy Cone können sich die Katzen wie gewöhnlich hinlegen. Beim Tepaw kann es anfangs vielleicht noch leichte Probleme geben, weil es im 90°-Winkel vom Körper absteht. Dafür schränkt es aber die Sicht nicht ein.

Nachteile

Vor allem das Comfy One, aber auch das Tepaw kann recht leicht nach hinten geklappt werden. Bei normalem Verhalten sind sie sehr sicher, bei rabiaten Katzen aber, die sich wehren und versuchen, sich davon zu befreien, eher riskant. Gerade Verletzungen im hinteren Bereich des Körpers sind nach dem Umklappen unter Umständen nicht mehr ausreichend geschützt und die Katzen könnten so an ihre Wunde gelangen. Beim Comfy Cone kommt als weiterer Nachteil die Sichteinschränkung hinzu.

DIY-Halskrause

Sicher nicht zu 100% sicher, aber schnell zwischendurch zu basteln, ist die Halskrause im folgenden Video.

Body

Es gibt die Original CAT Bodys von vetmedcare. Eine weitere Marke ist Medical Pet Shirt. Beide bieten weiche und flexible Bodys, die sich dem Katzenkörper gut anpassen. Von der Form unterscheiden sie sich aber etwas, sodass ihr beim Kauf schauen solltet, welcher eher eurem Bedarf entspricht. Die Bodys von vetmedcare gibt es außerdem auch mit Beinen, was bei Verletzungen in diesem Bereich natürlich praktisch ist.

Ein weiterer Body wird von Animal Angel angeboten. Dieser ist recht dick und soll zusätzlich warm halten. Das ist natürlich nicht immer gewünscht. Auch ist er weniger flexibel als die anderen. Vorteil ist die Stabilität. Katzen, die es schaffen, normale Bodys kaputt zu machen, werden dies bei dem von Animal Angel kaum schaffen.

FAZIT:

Einschränken tun alle Modelle des OP-Schutzes. Wichtig ist deshalb, dass sich die Katzen – wenn es sich machen lässt – möglichst oft beaufsichtigt ohne Trichter bewegen können.

Ich kann mich persönlich am ehesten für das Comfy Cone oder auch das Tepaw erwärmen, denn ich möchte, dass meine Katzen bequem schlafen können. Sie würden auch mit einer leichten Einschränkung des Sichtbereichs zurechtkommen. Wenn Katzen damit Probleme haben, sind Mondkragen und bauähnliche Modelle besser geeignet.

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