Beliebt sind sie, die weißen Katzen. Doch manche bringen ein Risiko für Taubheit mit. Warum die eine weiße Katze taub ist und die andere nicht ist heute Thema auf dem Katzenblog.
Weiße Katzen und mögliche Taubheit
Dass weiße Katzen häufiger taub sind, ist den meisten bekannt. Es sind aber längst nicht alle weißen Katzen taub. Betroffen sind etwas die Hälfte von ihnen. Besonders hoch ist das Risiko bei weißen Katzen, die außerdem noch blaue Augen haben. Etwa 75% von ihnen können nicht hören. Babykatzen werden übrigens immer mit blauen Augen geboren, die sich im Laufe der Entwicklung umfärben. Es ist nur die endgültige Augenfarbe relevant.
Hat eine weiße Katze zwei verschieden farbige Augen und eines davon ist blau, geht man von einem Risiko von 40% aus. Weiße Katzen mit zwei normal farbigen Augen bringt ein Risiko von 25% mit.
Ob eine Katze taub ist oder nicht, wird aber nicht von den Augen bestimmt.
Warum werden manche weiße Katzen taub?
Für die Taubheit einiger weißer Katzen sind die Pigmentzellen (Melanozyten) verantwortlich. Sie bilden die Pigmente von Haut und Fell und beeinflussen so ihre Farbe. Doch die Melanozyten haben noch weitere Aufgaben. Für die Innenohrfunktion spielen sie ebenfalls eine ganz entscheidende Rolle.
Bereits im Bauch der Mutterkatze, in der embryonalen Entwicklung, wird bestimmt, ob eine Katze weiß, blauäugig, hörend oder taub wird. Es kommt in dieser Zeit zu einer Fehlentwicklung.
Es kommen zwei Möglichkeiten solch einer Fehlbildung in Betracht. Bei einigen Katzen fehlt das Enzym mit dem Namen Tyrosinase, das im Normalfall in den Pigmentzellen zu finden ist. Diese Katzen können mein Melanin bilden. Bei anderen Katzen sind die Pigmentzellen vollständig vorhanden. Bei ihnen findet aber ein Fehler bei der Verteilung innerhalb des Körpers statt. Sie kommen nicht oder in nicht ausreichender Menge an, sondern sterben ab, bevor sie Kopf und Ohren erreichen.
Was tun, wenn eine weiße Katze taub ist?
Eine weiße Katze entwickelt sich wie jede andere Katze auch. Ob sie taub ist, ist ganz schwer zu bemerken, denn Katzen spüren jede Luftbewegung. Tricks wie Geräusche hinter ihrem Rücken zu erzeugen, funktionieren deshalb selten richtig zuverlässig.wird sich auch dann recht normal verhalten, wenn sie taub ist. Es gibt für Katzen spezielle Hörtests, die Aufschluss darüber geben können ob eine einseitige oder beidseitige Taubheit vorliegt. Zuhause kann außerdem von den Haltern bemerkt werden, dass taube Katzen tiefer schlafen, weil sie keine akustischen Störungen wahrnehmen.
Taube Katzen nehmen Gefahren nicht oder später wahr. Deshalb sollten sie aus Sicherheitsgründen ausschließlich drinnen gehalten werden. Sie werden anderenfalls schnell Opfer des Autoverkehrs. Da sie sich selbst nicht hören, kann es sein, dass sie selbst geräuschvoller sind und mehr „erzählen“. Betroffene Katzen nehmen auch Annäherungen von uns später wahr und erschrecken sich eher. Das ist vor allem für Familien mit Kindern relevant. Erschrickt sich eine Katzen, kann sie sich durchaus aus Reflex zur Wehr setzen.
Ist die taube Katze von einem Züchter, sollte dieser darüber informiert werden. Auch für den Zuchtverband ist dies von Interesse. Ansonsten leben taube Katzen ein ganz normales Katzenleben, das keine Abstriche in der Lebensqualität mit sich bringen muss.